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Sehr häufig spüre ich, dass viele Besitzer unsicher sind wie mit ihren Stubentigern gespielt werden soll.
"Meine Katze will gar nicht spielen" ist dann häufig eine falsche Schlussfolgerung. An der Stelle möchte ich ansetzen und das Spielen mit Katzen gern näher betrachten.
Eine gesunde Katze spielt normalerweise bis ins hohe Alter noch täglich, auch wenn die aktiven Phasen natürlich kürzer und seltener werden als bei einem Jungtier.
Besonders für reine Wohnungskatzen ist das tägliche Spielen sehr wichtig um ein glückliches, ausgeglichenes Tier erleben zu können.
Um erfolgreich zu Spielen sollte man sich bewusst machen, dass unsere Katzen kleine Jäger sind. Somit sollte der Jagdtrieb beim Spielen u.a. auch bedient werden.
Mal unterscheidet grundsätzlich zwischen solitärem und sozialem Spielen.
Bei solitärem Spielen befassen sich die Tiere allein mit einem Objekt, einem Spielzeug.
Dies kann vielfältig von uns Menschen vorbereitet werden. Fummelbretter oder Schnüffelteppiche aus dem Handel oder auch selbst gebaut, Bällchen, Mäuse, Spielschienen, Katzenbretter und vieles mehr kann unsere Katzen beschäftigen. Dabei sind die kleinen Dinge häufig die interessantesten, eine Walnuss oder ein Flaschendeckel können genauso für Spaß sorgen wie gekaufte Spielsachen.
Bei sozialem Spielen hingegen treten die Katzen aktiv mit Artgenossen oder uns Menschen in Kontakt. Auch hier nochmal der Hinweis, dass unser Engagement als Mensch keinen Artgenossen ersetzen kann, deshalb bitte niemals Einzelhaltung! ( LINK)
Wir Menschen können zwar auch beim Spielen für Freude und Abwechslung sorgen, aber anders als es ein Artgenosse tun würde. Wir können nicht mit unseren Katzen raufen oder den Kratzbaum hochjagen.
Deshalb müssen wir zu Hilfsmitteln wie Angeln greifen um uns aktiv einbringen zu können.
Dabei beobachte ich häufig das eine Angel nur von links nach rechts bewegt wird und die Katzen kaum Interesse zeigen. Die Bewegungen der "Beute" sind vorhersehbar und werden dann schnell langweilig.
Katzen fressen in der Natur kein Aas, was bedeutet die Beute muss leben und so sollte auch das Spielzeug versuchen ein lebendes, aktives Beutetier zu imitieren. Dabei muss das Spielzeug nicht nur am Boden bewegt werden, es darf auch mal "abheben" und einem Vögelchen ähneln.
Ihre Katzen sind Jäger, sie wollen ihr Spielzeug aktiv fangen und vorher lauern.
Gestalten Sie das Spiel abwechslungsreich.
Wechseln Sie sowohl Ort, als auch Tempo und Spielzeug.
Bieten Sie Möglichkeiten hinter denen sich ihr Tier verstecken kann um der Beute aufzulauern, binden Sie Möbel, Türen, Kissen, eine geknuddelte Decke im Bett etc. mit ein, diese bieten Versteckmöglichkeiten.
Wenn ihre Katze das Spielzeug nicht sehen kann, sprechen Sie durch Bewegungen mit dem Spielzeug den Gehörsinn der Katze an und verursachen sie gezielt Geräusche, die Ihrer Katze vermitteln das die Beute noch da ist.
Wenn ihre Katze auf der "Lauer" liegt können Sie das gut an der geduckten Körperhaltung und den flach angelegten Ohren beobachten.
In dieser Phase sollten Sie die Angel so führen, als würde sich die Beute unbeobachtet fühlen. Langsame Bewegungen, die gut von ihrer Katze beobachtet werden können.
Bis der Angriff erfolgt dauert es manchmal bis zu ein paar Minuten. Dies ist keinesfalls Desinteresse sondern ganz normales Jagd -
Kurz vor dem "Angriff" kann man ein Trampeln der Hinterbeine und wackeln des Hinterteils beobachten, kurz danach stößt sich die Katze meist nach vorne ab und fängt ihre Beute. In dem Moment sollte man schnellere Bewegungen mit der Angel umsetzen die dem "Flüchten" eines Beutetieres ähneln und eine kleine Jagd ermöglichen. Dies darf auch in mehreren Räumen geschehen, wechseln Sie die Angel hinter sich herziehend mehrfach im Spiel die Räume.
Wenn man mehrere Tiere mit unterschiedlichem Spielverhalten hat, kann man durchaus getrennt spielen und anschließend noch eine gemeinsame Runde spielen. Mehrere kleine Spieleinheiten sind dabei völlig ausreichend.
Man sollte sich allerdings nach seinen Tieren richten wann gespielt wird. Wenn die Katze tief und fest schläft wird sie vermutlich nicht munter aufspringen und voll bei der Sache sein. Wählen Sie deshalb Zeiten in denen ihre Katze sich munter in der Wohnung bewegt, ggf. sogar Sie oder andere Tiere zum Spielen versucht zu animieren.
Die Auswahl an Spielzeug ist fast grenzenlos. Angeln mit Lederbändchen, mit Federn, mit Mäusen usw. Aber auch ein Schnürsenkel oder angebundenes Bonbonpapier bieten Abwechslung.
Wichtig ist nur, dass diese Angeln nie unbeaufsichtigt rumliegen. Zum Einen aufgrund der Verletzungsgefahr und zum Anderen um die Spannung zu erhalten indem es etwas besonderes bleibt.
Geistige Auslastung bietet zusätzlich das Clickern, näher thematisiert in folgendem Beitrag LINK .