Einzelhaltung - Katzengefühle

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Einzelhaltung


Hartnäckig hält sich das Gerücht Katzen seien Einzelgänger. Das ist definitiv nicht der Fall!

Zwar sind sie Einzeljäger, das heißt sie streifen allein durch die Gegend und jagen ihre Beute, kehren danach aber zu ihren Artgenossen zurück.
Soziale Kommunikation, gegenseitige Fellpflege, gemeinsames Spielen und Kuscheln kann kein Mensch ersetzen.

"Meine Katze ist aber glücklich und folgt mir auf Schritt und Tritt, ich reiche ihr als Bezugsperson"- wer sagt, dass die Katze wirklich glücklich ist?! Meist finden sich unsere Samtpfoten mit so einer Situation ab, ihnen bleibt ja keine Wahl. Zudem ist übertriebene Anhänglichkeit ebenfalls bereits eine leichte Verhaltensauffälligkeit.
Die meisten Auffälligkeiten begegnen mir in meiner Arbeit übrigens tatsächlich bei Einzeltieren, die auf vielfältige Art und Weise versuchen ihre Einsamkeit mitzuteilen.
Seien wir doch mal ehrlich wir sind 8 Stunden am Tag arbeiten, ca.1 Stunde Arbeitsweg dazu, plus 7 Stunden Schlaf- das sind 16 Stunden in denen wir uns gezwungener Maßen schon gar nicht um unsere Tiere kümmern können. Dazu kommt ein zu führender Haushalt, zu erledigende Einkäufe, Termine und Freizeitaktivitäten. Da bleibt nicht viel übrig, wer kann da noch den Vierbeinern täglich mit ausgiebigem Spielen, Clickern und Kuscheln gerecht werden? Kaum einer.
Wir können nicht den Kratzbaum mit ihnen gemeinsam hochjagen, gegenseitig das Fell und die Ohren putzen- so sehr wir unsere Stubentiger auch lieben, es ist uns einfach nicht möglich ihnen wirklich rund um gerecht zu werden.

"Meine Katze ist Freigänger und hat draußen ihre Freunde"- draußen sind Katzen meist im Jagdmodus, dort kommt dann der Einzeljäger durch und es wird wenig wert auf Katzengesellschaft gelegt, viel mehr treffen sie draußen auf Konkurrenz. Freigang ersetzt niemals einen Artgenossen zuhause!

"Meine Katze akzeptiert keine anderen Katzen"- es steht und fällt mit der passenden Partnerwahl. Faustregel: gleiches Geschlecht, ähnliches Alter und ähnlicher Charakter.
Auch wir Menschen kommen nicht mit jedem x-beliebigen Menschen klar, deshalb sollte man auch bei seiner Katze dem Charakter entsprechend die Zweitkatze auswählen. Ein verspieltes, aktives Jungtier zu einem alten, erwachsenen Tier kann nicht funktionieren, es gibt keine Gemeinsamkeiten und das ältere Tier wird immer genervter. Deshalb gut durchdacht in eine Vergesellschaftung starten.
Auch ist eine anfängliche Abwehrhaltung völlig normal, wir würden nicht anders reagieren wenn jemand wildfremdes plötzlich, ungefragt und unerwartet bei uns in der Wohnung steht und einzieht. Erwarten Sie nicht die große Liebe auf den ersten Blick.
Bei Katzen die bereits durch jahrelange Einzelhaltung zum "Sozialkrüppel" gemacht wurden oder bereits eine gescheiterte Vergesellschaftung hinter sich haben empfiehlt sich eine therapeutisch begleitete, langsame Vergesellschaftung mit Gittertür.

Deshalb liegt es an uns, ihnen einen Artgenossen zu ermöglichen und soziale Isolation zu verhindern.
Unterm Strich lässt sich jede Katze vergesellschaften, wenn einige wichtige Punkte beachtet und sorgsam umgesetzt werden. Hierbei stehe ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.


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