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Das Clickern mit Katzen ist ein wunderbares Trainingselement um auf eine Vielzahl von Auffälligkeiten zu reagieren oder auch um abwechslungsreiche Beschäftigung zu bieten.
Es eignet sich zum einen wunderbar zur geistigen Auslastung von aufgeweckten ggf. unterforderten Tieren, zum anderen aber genauso gut zur Stärkung des Selbstbewusstseins von schüchternen und zurückhaltenden Tieren. Nebenbei stärkt es auch die Bindung zwischen Mensch und Tier, ebenso auch zwischen den Tieren wenn man mit mehreren Katzen zusammen clickert.
Clickern baut einzig auf positive Verstärkung auf; Korrekturen, Verbote, lautes "Nein" usw. finden dabei keine Anwendung.
Das bedeutet es ist ein ganz harmonisches, ruhiges Vorgehen was besonders bei unsicheren Tieren eine wichtige Grundvoraussetzung ist.
Wird ein gewünschtes Verhalten gezeigt wird belohnt, wird es nicht gezeigt passiert einfach nichts.
Clickern kann man grundsätzlich mit jeder Katze, dabei sollte man aber erstmal keine zu hohe Erwartungshaltung haben denn jedes Tier lernt unterschiedlich schnell. Einige haben großen Spaß am Clickern, während Andere dem nicht viel abgewinnen könnten.
Das Alter des Tieres spielt nur eine sekundäre Rolle. Junge Tiere sind zwar meist interessiert und mit Begeisterung dabei, schaffen es aber noch nicht immer sich ausreichend lange zu konzentrieren. Da sind mehrere kurze Einheiten sinnvoller, als eine längere. Ältere Tiere hingegen brauchen etwas länger um das Erlernte zu festigen und sind u.U. schwerer zu motivieren. Da muss man sich seinen Tieren und deren Tempo anpassen.
Was braucht man zum Clickern?
Eine möglichst ruhige Umgebung sollte gegeben sein, möglichst keine hektischen Umgebungsgeräusche wie Fernseher, Radio etc. .
Dann braucht man einen Clicker (z.B. von Trixie mit integriertem Targetstick), alternativ ist auch ein Kugelschreiber möglich. Auch ein gleichbleibendes Schnalzen kann zum Clickern genutzt werden, ist allerdings sehr mühselig.
Wichtig ist einfach, dass das erzeugte Geräusch gleichbleibend ist.
Dazu benötigt man noch gern angenommene Leckerli (am besten sehr kleine Stückchen Trockenfleisch) als Belohnung.
Dann kann man schon mit der Konditionierung beginnen.
Diese ist besonders wichtig um dem Tier begreiflich zu machen worum es geht und ist auch der Grundstein für alle weiteren Tricks die man beibringen möchte.
Zuerst sollte man mit jedem Tier einzeln üben.
Dazu setzt man sich zu dem Tier auf den Boden und ruft den Namen, wird reagiert und zu einem geschaut sofort "Click!" und Leckerli werfen. Das ganze festigen... Effekt: "Widme ich meinem Menschen die Aufmerksamkeit passiert etwas Tolles"
Dann kann man mit einfachen Kommandos wie "Sitz" beginnen, dabei wird auch zufälliges Hinsetzen sofort mit akustischem Kommando ("Sitz" sagen) begleitet und mit "Click" und Leckerchen belohnt. Da bietet sich die Leckerchen zu werfen an, um das Tier danach wieder zu sich rufen zu können und erneut mit dem Kommando "Sitz" zu üben.
"Männchen" machen kann irgendwann hinzugenommen werden in dem man eine Hand mit Leckerli oder den Targetstick über das Tier hält und zum aufrichten animiert.
Pfötchengeben beginnt man mit auf dem Boden aufliegender Hand (Handfläche nach oben), durch leichtes Wackeln mit den Fingern kann man gut animieren die Pfote Richtung Hand zu bewegen. Kleinste, richtig umgesetzte Schritte werden bereits mit "Click" und Leckerli belohnt. Wird die Pfote gezielt bei dem Kommando in der Handfläche abgelegt kann man langsam beginnen die Hand weiter vom Boden zu entfernen.
Daraus kann auch leicht "High Five" trainiert werden indem man seine Hand in kleinen Schritten immer vertikaler zum Tier hält.
Was weitere Übungen und Übungsmaterialien wie Ringen, Hindernissen, kleinen Parcours o.ä. angeht sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Alles was Spaß macht ist erlaubt.
Man sollte nur beachten, dass jede Trainingseinheit mit einem positiven Erlebnis endet und somit mit positivem Gefühl beendet wird.
Es sei aber gesagt, dass Clickern kein "Allheilmittel" für jegliche Auffälligkeiten ist. In erster Linie ist es ein Hilfsmittel und dient der Beschäftigung.
Natürlich findet es auch in der Verhaltenstherapie Anwendung, wird dort aber nur begleitend mit weiteren, individuell festgelegten Maßnahmen zum Erfolg führen.